Mittwoch, 4. November 2009

Japan, Ick lieb dir

Letztlich hat sich das Warten gelohnt. Nach nunmehr acht entbehrungsreichen Monaten habe ich wieder einen, sogar zwei Füße auf den Inselboden gestellt. Und sofort hat sich das Wohlfühl-Gefühl eingestellt. Der Busunternehmensmitarbeiter, der mich freundlich begrüßte, die Tuchfühlung in der U-Bahn und natürlich die allgegenwärtige High-Tech, die einem das Leben so viel angenehmer macht.
Das Manifest des absoluten high-tech-nischen Wahnsinns ist die "Bleibe", die meiner Person zur Verfügung gestellt wurde. Ich meine, ja, in Zeiten der global agierenden Klimaveränderung ist richtig und wichtig, dass ich die Temperatur des Warmwassers im Bad optimal an meine eigenen Bedürfnisse anpassen kann, ja, es ist richtig und wichtig, dass ich das Wasser in einem exakt festlegbaren Zeitraum zu erwärmen bzw. warm vorzuhalten und ja, es ist richtig und wichtig, dass die Steuerungseinheit (Bild links) sämtliche Eingaben und Fehlermeldungen auch via Audio ausgibt (wobei hier zu Bemängeln wäre, dass eine
Sprachausgabe auf einer der westlich des Urals gängigen Sprachen nicht vorgesehen ist - obwohl dieser Mangel nichts weiter als ein kleiner Schönheitsfehler ist, nichts lass ich auf Japan kommen!).
Natürlich ist es konsequent im Sinne einer fernbedienbaren Wohnung, wenn auch die Steuerung des Lichtes via Remote-control erfolgt. Nicht zu erwähnen brauche ich wohl, dass auf eine Simplifizierung weitestgehend und dankenswerter Weise verzichtet wurde. Was ist schon eine Fernbienung wert, mit der sich Dinge lediglich an- und ausschalten lassen können? Die fast vollkommende Perfektion der Entsimplifizierung stellt die Fernbedienung des Klimagerätes dar (siehe rechtes Bild). Jeder könnte sich mit dem An- und Ausschalter, der Temperatur- oder der Luftfeuchtigskeitsvorwähltaste zufrieden geben - nicht aber Japaner. Hier müssen mindestens noch dreißig andere Funktionen integriert werden, deren Sinn wohlmöglich nur von echten Japaner beurteilt werden kann.
Die Frage, ob auf 10 qm Raum Fernbedienungen eine Daseinsberechtigung haben, wage ich nicht zu diskutieren. Noch weniger wage ich zu hinterfragen, welch tieferer Sinn sich hinter der Fernbedienung für die in Japan allgegenwärtige Duschtoilette versteckt hat...

Freitag, 27. Februar 2009

Japan, die Brille

Tatsächlich glaube ich, es ist um mich geschehen. Ja, wirklich. Japan und ich, wir sind jetzt zusammen. Passiert ist es heute morgen auf meinem Weg zum Büro. Der Tenno höchstpersönlich hat mir die rosarote Brille aufgesetzt. Doch was ist geschehen?
Auf meinem Weg zur Arbeit muss ich jeden Tag über eine einspurige Straße gehen. Doch in dieser Woche hat man begonnen, diese Straße zu renovieren. Ein Bautrupp bewaffnet mit Presslufthämmern zertrümmert unter ohrenbetäubendem Lärm die Teerdecke. Ein riesiger, dicker, fetter Bagger steht in der Mitte der Straße und greift mit seinem tentakelartigen Arm nach der zertrümmerten Teerdecke, lädt sie auf einen verchromten Truck. Die Straße ist unpassierbar. Ich blicke etwas ratlos umher, bin unsicher, was zu tun ist. Doch der freundliche, hilfsbereite Sicherungsposten mit seiner blinkenden Weste, seinem Security-Man-Aufnäher, seiner Pilotenbrille und seinem Schutzhelm, wie er sonst nur von F16-Piloten getragen wird (nachge-made in China), stürmt auf mich zu und bittet mich, ihm zu folgen. Noch bevor mir die Gelegenheit gegeben wird, mich zu orientieren und loszumarschieren, winken alle Security Men mit ihren Laserschwerten, der Bautrupp stoppt unverzüglich seine Tätigkeiten, der tentakelartige Arm dieses dicken, fetten, fiesen Baggers zeigt keine Regung mehr. Stille. Höre ich dort etwa Vögel zwitschern? Ich folge dem Security Man, der mich über eine sichere Passage durch die Schlammwüste lotst, vorbei an friedlichen Presslufthämmern, vorbei an diesem in stoischer Ruhe versunkenem Monsterbagger, vorbei an dem verchromten Truck, vorbei an dem Bauarbeiter, der mit einem Wasserschlauch bewaffnet die Dreckspuren des LKW's beseitigt. Natürlich stoppte auch der sein Werk um sicherzustellen, dass mich auf keinen Fall Wasserspritzer treffen können. Am Ende verneigt sich der Security Man zutiefst, doch bin es, der sich verneigen sollte. Erst jetzt nimmt der monsterartige Bagger und mit ihm der Trupp seine ohrenbetäubende Arbeit wieder auf. Toll.
Wo gibt es das sonst?
Ja, richtig, ein paar Meter weiter, als ich eine Straßenkreuzung überqueren möchte. Ich höre ein Martinshorn aus der Ferne. Ein Krankenwagen rast in Höchstgeschwindigkeit auf die Kreuzung zu. Ich verharre, wie alle anderen, auf dem Bürgersteig. Abrupt bremst der, jemand beginnt über das eingebaute Megafon zu sprechen: "Entschuldigung, wir bitten um Entschuldigung, wir müssen hier entlang, jemand ist ernstlich verletzt, Entschuldigung, wir müssen uns sehr beeilen. Achtung, wir biegen jetzt links ab! Vielen Dank!" glaube ich vernehmen zu können.
Toll! Kein brüskes "Platz da", nein, ein mit Lächeln vorgetragenes Pass' auf!
Wo gibt es das sonst?
Ja, richtig, auf dem Bahnhof. Als ich den Bahnsteig erreiche ertönt bereits die Abfahrtsmelodie - ist das etwa Bach? Die meisten Fahrgäste sind bereits eingestiegen, ich will warten. Der freundliche Bahnmitarbeiter mit seiner maßgeschneiderten Uniform fordert mich auf, einzusteigen. Der nächste Zug fährt schließlich erst in fünf Minuten. Aber es ist etwas schwierig für mich, den Zug zu betreten, viele Menschen drängen sich in ihm. Eigentlich ist er überfüllt. Doch der freundliche Bahnmitarbeiter ruft "Entschuldigung, der Herr muss noch mit!" und drückt mich sanft in den Zug hinein, bis er die Tür von Hand schließen kann. Toll!
Wo auf der Welt gibt es das sonst?
Ich habe nur noch eine Frage: Wie kann ich meinen Flug stornieren?

Donnerstag, 5. Februar 2009

Japan, Sweet Home

Lange musste ich auf ihn warten, doch heute ist er gekommen: Der neue Ikea-Katalog. Ich bin dann mal busy...

Mittwoch, 28. Januar 2009

Japan, alles in Ordnung

Japan ist ein ordentliches Land. Wirklich. Wer Müll auf den Strassen sucht, der sucht lange. Wer hupene Autofahrer hören will, der muss lange warten. Wer sich von Dränglern belästigt fühlt, der kann sich hier in Supermärkten oder auf Bahnhöfen zur Ruhe setzen. Doch wer jetzt denkt, dass in diesem ordentlichen Land sich alle an die Geschwindigkeitsregeln halten, der irrt! Der irrt gewaltig! Nicht mal auf dem Campus ist der einfache, unbescholtende Bürger sicher vor diesen geschwindigkeitssüchtigen Junkies. Doch die Polizei kann da nichts machen, ist ja schließlich Privatgelände...
Ich habe jetzt endlich verstanden, warum es eine Schranke und eine Campuspolizei gibt. Tatsächlich ist die schnurgerade Prachtstraße, die etwa 200 m lang ist, und in einem Wendehammer mündet, mit einer Schranke und vier Campuspolizisten gesichert. Und gestern hat ein fünfter die Geschwindigkeit der Autos überprüft. Wer zu schnell war, musste zahlen, sonst durfte er den Campus nicht verlassen. Bin ich froh, dass diesen geschwindigkeitssüchtigen Junkies endlich der Krieg erklärt wurde - werktags von 8 bis 18 Uhr.

Montag, 26. Januar 2009

Japan, Lock, zweiter Versuch

Von Japanesien weiß man einiges, vieles davon aber nur vom Hörensagen, so auch, dass viele Japaner auf Rockmusik abfahren. Zwar hatte ich schon einen ersten Kontakt zu einem Vertreter des japanischen Rocks, doch in einem guten Rockschuppen war ich noch nicht - bis zum Wochenende. Mein erster Ausflug in das Nachtleben sollte dann auch mein erster Kontakt zur japanischen Rockkultur werden. Das Gegensätze hier aufeinanderprallen würden, war abzusehen...
Was erwartet von einem guten Rockschuppen? Eine etwas heruntergekommene Kneipe, etwas versteckt gelegen (für den Insidertipp), ein paar im Raum-Zeit-Kontinuum unberücksichtigt gebliebene Altrocker, ein Rockergroupie, einen Billiardtisch und, natürlich, Rockmusik?
Technisch gesehen, alles vorhanden: Versteckt gelegen heißt, den Aufzug in den xten Stock nutzen. Die Altrockerfraktion wird von völlig durchgedrehten Japanern gestellt, ebenso die Rockergroupies (Tipp für die Dame: Es gibt dann doch einen Unterschied zwischen Rock und Gothic!). Gut, auf diesem Billiardtisch werden wohl keine Weltmeisterschaften ausgetragen, jedenfalls keine von Erwachsenen. Und was ist mit der Rockmusik? Seien wir ehrlich, wer Rockmusik machen will, braucht einen Wessi. Keine Ahnung wo man den aufgetrieben hat, aber gegeben hat er alles, sogar sein letztes Hemd... ehm natürlich Lederjäckchen. Daumen hoch.

Montag, 19. Januar 2009

Japan, wie das Leben so spielt

Im großen Standartwerk des modernen Wissenschaftlers, liebevoll "Anhalter" genannt, steht geschrieben, dass man sich nicht wundern solle, wenn eines beliebigen Tages das Universum in Form eines Hundes um die Ecke kommt und einen anbellt. Auch wenn dieser Ratschlag den Weg der Verinnerlichung gefunden hat, gibt es Umstände, unter denen das Bellen dann doch überraschend kommt.
So geschehen, als ich neulich das Abendessen zu mir nehmen wollte. Das Radio sollte die Stille des Zimmers durchbrechen und nach einigem Suchen fand ich dann einen Sender mit einer Plattenkistensendung. Mir wurde klar, dass dieser Sender ein Best-of Pop aus aller Herren Länder spielte. Fröhlich gestimmt hörte ich also mit meinen Lauscher, was so, aus japanischer Sicht, ein Best-of sein könnte. Irgendwann kam aus dann auch zu einem deutschen Beitrag. Aus vorangegangen Musikbeiträgen hatte ich geschlossen, dass es Wolfgang Petry, eine Sarah Connor oder Die Doofen wohl nicht sein würden, eher rechnete ich mit einem Reinhard May oder mit BAP. Um so verstörter war ich, als ich erkannt, welcher deutsche "Singer" den Sprung geschafft hatte: Kein geringerer als Stefan Raab!
Selten bin ich so angebellt worden.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Japan, Streets of Osaka

Auf meinem täglichen Weg zum Büro bin ich gezwungen, über den Campus der Universität Osaka zu fahren. Zum Zentrum dieses Campus' führen zahlreiche Fahrradwege und eine (!) Strasse, die mit einem sogenannten Wendehammer endet. Unmittelbar vor dem Wendehammer steht ein Kran, mit dessen Hilfe des Bibliotheksgebäude renoviert und erweitert wird. Dieses Werkzeug der Baufirma sorgt dafür, dass die Strasse nur noch einspurig. ist - für vielleicht 25 m.
Der Wendehammer wird, nach meinen bisherigen Beobachtungen, lediglich von einem Bus benutzt, der diesen Campus mit einem anderen in der Stadt verbindet, aber natürlich auch von Fahrradfahrern und Fussgängern.
Was haben die lieben Japaner getan? Sie haben eine Ampelanlage aufgestellt, die den Bus-Verkehrsfluss (?) regeln soll. Super Idee, von prinzipieller Natur aus behindert sie aber den Fluss, kann und darf man doch als Radfahrer auch die Bürgersteige nutzen (ist hier erlaubt!).
Wer als Abonnent dieser Kolumne bis jetzt eine Idee von Japan bekommen hat, der könnte erwarten, dass das noch nicht alles ist. Richtig, denn an beiden Ampeln, die vielleicht 25 m auseinanderstehen, ist je ein "Security Man" postiert, der, mit einem blinkenden Stab (das dem aus Star Wars bekannten Lichtschwert erschreckend ähnlich sieht) bewaffnet, in das Regelverhalten der Ampel eingreift.
Die Folge (wenn man denn tatsächlich die Strasse befährt): Trotz Rotlichts seitens der Ampel kann der "Security Man" die Aufforderung zum Fahren geben - und diese Aufforderung ist als Anweisung zu verstehen! Versucht der pflichtbewusste Fahrradfahrer die Grünphase abzuwarten, erwartet ihn das Lichtschwert...
Ich nehme seither den Bürgersteig.
PS: So eine schnelle Reaktion hätte ich nicht für möglich gehalten: In dem Moment des Schreibens dieser Zeilen wurde die Ampelanlage demontiert und die Security men wurden nach Hause geschickt und der Fluss kann unterhindert fließen...

Japan, Lock

Japan ist schon ein witziges Fleckchen Erde. Nur zu gerne würde ich wissen wollen, was Japaner denken, wenn sie mich tatsächlich wahrnehmen. Zumindestens manchmal blitzt es für einen winzigen Augenblick auf...
Gestern, als ich auf dem Weg zum Bahnhof war, nahm mich tatsächlich ein Japaner war. Erst dachte ich, er sei besoffen, denn er ging mitten auf der Straße. Schnell bemerkte ich, dass dieser Herr ein unglaubliches Selbstbewusstsein hatte. Er hielt mich an!
"Hey, I'm Isu, where you're from?"
Ich versuchte ihm zu erklären.
"Ah, Europe. What is your favolite Lock-band?"
So, der anstandslose, ungebildete, unsittenhafte Ureinwohner des Archipels namens Europa kurz vorm Ende der Welt ist ergo von prinzipieller Natur aus ein Rockfan?
Nun gut, dieses Klischee bediene ich gerne.
"Ever?" meine Nachfrage.
"Ever!"
Darauf gibt es natürlich nur eine Antwort.
"I become a Lock-star!" rief er, juchzend.
Obgleich ich hier als Botschafter der anstandslosen, ungebildeten, unsittenhaften Ureinwohner Europas gelte, eines ist mir bewusst: Für einen guten grundehrlichen Rocksound bedarf es natürlich einer Stromgitarre. Ich versuchte eine Nachfrage.
"Is it a guitare in your backpack?"
Verstört schaute er mir in meine Augen.
"No! It is a mini PC! CY!" und schritt, scheinbar empört, fort.
Na denn, "good lock!"

Sonntag, 11. Januar 2009

Japan, Asiavision

Vor ein paar Tagen erreichte mich eine Zuschrift, die mehr einer Anklageschrift ob der Niveaulosigkeit im deutschen Sylversterfernsehprogramm gleichkam. Die üblichen Verdächtigen, wie das "Sylversterstadl", wurden hier als Speerspitze des Abgrundes deutscher Fernsehkultur genannt.
Am ersten Tage des neuen Jahres hatte ich die Gelegenheit, Zeuge der japanischen Televionsgepflogenheiten zu werden. Ganz ehrlich: Das ist jenseits von europäischen Maßstäben!
Die untersuchte Sendung hatte eine Dauer von mindestens zwölf Stunden, nicht gefühlt, sondern tatsächlich - wobei der rote Faden nicht immer ganz klar ersichtlich war. Das es sich um ein- und dieselbe Sendung handelte, mache ich an zwei Gegebenheiten fest:
1. Das Moderatorentrio (!), eine Frau und zwei Männer, waren den ganzen Tag über identisch.
2. Auftretende Künstler blieben die ganze Zeit erhalten und wirkten sogar einige Zeit später wieder mit - in welcher Form auch immer.
Wesentlicher Bestandteil waren japanische Stand-Up-Comedians - die es hier wohl wie Sand am Meer gibt. Wann gelacht werden muss, war selbst für mich einsehbar: Jeder Joke wurde mit einer s.g. Kopfnuss quittertiert, praktisch, denn es wird offensichtlich, wann und über wen gelacht werden muss! Nur, nach zwei Stunden geht einem das auf die Nerven, nach zwölf Stunden ganz zu schweigen...
Natürlich bleibt über die Dauer von zwölf Stunden Zeit, Vor- und Nachgeschichte dieser Gentlemen ganz im Stile moderner TV-Shows zu klären. Am exzessivsten betrieben wurden das bei einem Oktett von "Zauber-Künstler" - in der Summe waren es 180 min.
Erheiternd waren die Einlagen von Extremkünstlern, die noch extremere Aufgaben, als jene, die in den Rückblenden erzählt wurden, bewältigen musten! Als Beispiel sei hier ein Bogenschütze genannt, der Kerzen mit seinem Pfeil ausknipsen oder einen fallenden Apfel und gleichzeitig die Mitte der Scheibe treffen sollte. Dafür wurde ihm ganz im Gegensatz zu "Wetten daß"-Manier eine nicht beschränkte Anzahl von Versuchen gewährt...
Vergeblich wartete ich auf schlecht performte Playbackeinlagen. Die einzig gewährten Verschnaufpausen bildeten "Hello Kitty" Werbeblöcke.
Wer mir noch einmal sagt, das "Sylvesterstadl" sei schrecklich, dem hau' ich eine...

Freitag, 9. Januar 2009

Japan, Kinderfeindlichkeit


Sollte jemals eine Liste über besondere Eigenschaften der Menschheit angefertigt werden, so sollte auch der Punkt der Neugier Erwähnung finden. Neugier, was wären wir ohne sie? Amerika wäre immer noch nicht entdeckt, das Rad würden wir nicht kennen, das Feuer würde noch immer ein Werkzeug des Himmels sein - doch gut ist, wenn man schließlich, rechtzeitig zu den Simpsons, wieder zu Hause ist.
Falls es dem aufmerksamen Leser entgangen sein sollte - nur um meine Reise richtig einzuordnen - entdecke ich gerade, mehr für mich als weniger für die Zivilisation, Japanesien. Heute morgen schließlich ist meiner Wenigkeit bewusst geworden, was ich aus Europa wirklich vermisse: Kinderriegel. Man stelle sich vor: Es gibt in Japan keine Kinderriegel!
Schon fast bin ich geneigt zu sagen, der Grund, warum Japan immer tiefer in den Strudel der Finanzkrise hineingerät, sind die fehlenden KinderRiegel. WIE SOLL MAN DENN SO ARBEITEN KÖNNEN, Kinder? Seit Tagen irre ich umher, durchforste die vorzüglichsten Süßigkeitenläden - und es gibt wirklich, wirklich richtig leckere japanische Süßigkeiten - doch nichts kann den Kinderriegel ersetzen.
Wer auch immer mir bei meiner Rückkehr einen Riegel reichen wird, den werde verklären bis zum meinem Ende...

Dienstag, 6. Januar 2009

Japan, erstes Mal

Das war der Wahnsinn! Soetwas ist mir zurvor noch nie wiederfahren! Ich meine, dass ist schon ein ziemlich überwältigendes Gefühl - und ich bin immernoch etwas echauffiert! Da liegt man gemütlich und kuschelig im Bett danieder und dann das! Erst ein ganz seichtes vibrieren, kaum merklich, dann das ganze Haus, die Türen, das Geschirr, alles zittert - im nächsten Moment: Totenstille.
Ja, das war es: Mein erstes Erdbeben. Die Statistiker haben Recht behalten. Deren Prognose besagt, dass durchschnittlich alle zwei Wochen Japan durch ein spürbares Erdbeben erschüttert wird. Gut, ich glaube, ich brauche das nicht dauernd, mal war es ganz nett...
Auf jeden Fall werde ich beim nächsten Beben versuchen, ein Bild zu machen!